Erfolgreich Personal führen: Sind Sie ein Mikromanager und Kontrollfreak?

Ihr neuer Chef, Ihre neue Chefin, das neue Management bringt Sie um den Verstand? Ihre Freiräume werden eingeschränkt, Ihre Kompetenzen hinterfragt, Ihre Projekte und jeder Ihrer Schritte geprüft? Das klingt nach einem bedrohlich kontrollierenden Managementstil, der Fehler um jeden Preis vermeiden und sicherstellen will, dass alles nach (seinem/ihren) Plan läuft. Dies spiegelt Zwang und Unsicherheit.

 

Warum neigen Führungskräfte zu Mikromanagement?

Diesen Führungsstil bevorzugen einerseits Charaktere mit einem ausgeprägten Perfektionsanspruch, die Angst davor haben, Fehler zu machen und daher zu Kontrollzwang neigen. Andererseits kann es dem Umstand geschuldet sein, gerade eine Hierarchieebene höher aufgestiegen, aber noch nicht in den neuen Aufgaben und Inhalten angekommen zu sein und möglicherweise gleichzeitig von den alten Arbeitsinhalten nicht lassen zu können. Sind sie sich ihrer selbst und ihres Teams nicht sicher, wächst der Zwang nach Perfektion, Kontrolle und Sicherheit. Anstatt sich auf die Expertise des neuen Teams zu verlassen und von ihnen zu lernen, glauben sie, jedes Detail kennen und beherrschen zu müssen, um zu perfektionieren, ihre eigene Richtung einschlagen und die eigene Marke setzen zu können. Das Gefühl, nicht genügend informiert zu sein und der Druck, selbst Rechenschaft ablegen und die Maßnahmen verteidigen zu müssen erhöht den Kontrollzwang. Nicht, um die Mitarbeiter zu knebeln, sondern um selbst eine gute, besser noch perfekte Führungskraft zu sein.

Hinzu gesellt sich sehr wahrscheinlich der „Sei-Perfekt-Antreiber“. Er repräsentiert, wie alle anderen Antreiber auch, sowohl positive als auch hinderliche Eigenschaften. Die positiven sind in diesem Fall Genauigkeit, Fehlerlosigkeit und Zuverlässigkeit. Doch die Kehrseite dieses Antreibers ist, dass er dem Perfektionisten und anderen Stress verursacht, wenn er ihnen nicht gerecht werden kann. Teamarbeit, Schnelligkeit und Flexibilität gehören eher weniger zu den Perfektionisten und so kann die neue Aufgabe und Position zur echten Herausforderung werden. Das Erlernen eines resilienten Umgangs mit dem eigenen Antreiber hilft Stress abzubauen und zufriedener zu werden. Anderenfalls droht Gefahr auf beiden Seiten: Das Team ist frustriert und unmotiviert und der Perfektionist erschöpft sich bis zu einem Punkt, an dem körperliche Symptome erkennbar werden.

 

Symptome und Auswirkungen

Woran erkennen wir Mikromanagement? Der Chef, die Chefin mischt sich ein – und zwar immer und überall. Jede Aufgabe wird im Detail erklärt, jede Arbeitsweise und Lösung exakt vorgeschrieben. Es gibt Guidelines und viel Kontrolle, Aufgabenbereiche werden überschritten, jeglicher Freiraum wird eingeschränkt, die Motivation wird ausgelöscht.

Die Folge sind schlechtere Ergebnisse und eine schlechte Arbeitsatmosphäre. Dieser Führungsstil steht diametral zu dem, was heutzutage gefragt und gewünscht ist. Anstatt zu befähigen, zu unterstützen, zu vertrauen, Fehler zu akzeptieren und sie als Chance zur Entwicklung zu sehen, wird Druck aufgebaut, kontrolliert, Weisungen gegeben, überwacht. Folglich sinken Motivation, Innovation, Ehrgeiz und Produktivität. Unsicherheit und Frust wachsen bis hin zur Depression. Potenziale, Leidenschaft, Leistungs- und Risikobereitschaft werden verbrannt, so dass Unsicherheit und Phlegma entstehen. Eine hohe Fluktuation, innere und reelle Kündigungen, steigende Fehlzeiten und ein hoher Krankenstand sind das Resultat dieses Führungsstils.

Sind Sie ein Mikromanager und wenn ja, was können Sie tun?

Seien Sie ehrlich zu sich und beantworten Sie für sich die folgenden Fragen:

  • Womit beschäftigen Sie sich zu 80 % Ihrer Arbeitszeit?

  • Priorisieren Sie Ihre Arbeit sinnvoll?

  • Ist Kontrolle besser als Vertrauen?

  • Sind Sie der Experte in Ihrem Team?

  • Sind Sie ungeduldig und fragen häufig nach dem Stand der Dinge?

  • Lassen Sie sich häufig im Detail berichten, wie die Arbeit voran geht?

  • Möchten Sie gern stets wissen, wann wer wo ist und was der Mitarbeitende gerade tut?

  • Sind Sie schon beim kleinsten Fehler unzufrieden und genervt?

  • Sind Fehler für Sie ein Imageverlust?

  • Entscheiden Sie auch schon einmal über den Kopf Ihres Vorgesetzen hinweg?

Je mehr Fragen Sie mit Ja beantworten, desto mehr zeigt sich Ihr Perfektionismus und die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie mikromanagen.

 

Wie können Sie nun damit umgehen?

  • Setzen Sie sich in Kenntnis des Pareto-Prinzips und versuchen Sie es anzuwenden.

  • Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und unterteilen Sie die Priorisierung nach „selbst tun“ und „delegieren“,

  • Erlernen Sie einen resilienten Umgang mit Ihrem Antreiber.

  • Lernen Sie zu vertrauen und loszulassen.

  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitarbeitenden und hören Sie ihnen zu.

  • Erarbeiten Sie mit Ihrem Team eine Matrix zu einzelnen Schritten des Ziels und Deadlines für diese Schritte.

  • Lassen Sie den Mitarbeitenden Raum für eigene Ausgestaltung der Arbeitsschritte.

  • Holen Sie sich Unterstützung, um leichter an sich selbst arbeiten zu können.

All dies hilft Ihnen, sich bewusst zu werden, Maßnahmen zu ergreifen, Stress abzubauen und gelassener zu werden. Anderenfalls droht Gefahr auf beiden Seiten: Ihr Team ist frustriert und unmotiviert und Sie als Perfektionist erschöpfen sich bis zu einem Punkt, an dem körperliche Symptome erkennbar werden.

Fazit:

Meist geht eine positive, stolze Vorstellung damit einher, sich als Perfektionisten zu bezeichnen und die Jagd nach Fehlern zu gewinnen. Wie wir gesehen haben, gehen damit durchaus sehr positive Aspekte einher, sofern die Aufgabe perfektionistische Ausführungen erfordert. Dabei wird schnell der Zwang verdrängt, der sich für einen selbst und das Umfeld, die Mitarbeitenden, auftut. Perfektionisten, die mikromanagen, laufen Gefahr, sich und ihr Team auszubrennen, die gesteckten Ziele nur unter höchsten Anstrengungen zu erreichen, einen hohen Krankenstand zu produzieren und dadurch die Produktivität zu verringern. So beeindruckend der Output von Perfektionisten sein kann, so sehr zahlen alle Beteiligten einen hohen Preis dafür. Im Management kann dieser Preis nur unerwünscht sein.

Die gute Nachricht: Mikromanagement kann man relativieren und ablegen. Am leichtesten und schnellsten gelingt dies mit einer professionellen Unterstützung, z.B. eines Coachings.

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Britta Balogh