Warum klassische Visitenkarten und nicht einfach nur ein QR-Code?

Beim letzten Netzwerkabend zum Thema "Social Selling" kam das Thema Visitenkarten zur Sprache mit dem Hinweis, dass wir nur noch einen QR-Code benötigen, um uns sofort digital zu vernetzen. Alles andere sei überflüssig. Ist es das?


✅ Visitenkarten bieten einen Einstieg in den Smalltalk.
Wir haben Gesprächsstoff zum Design, zum Logo, zur Haptik, zur Adresse,
und zur Firma.

✅ Dank der Visitenkarte haben wir die Chance, den Namen noch einmal zu
lesen und auch der kann Gesprächsstoff bieten (z.B. Herkunft, Klang)

✅ Bei Meetings können wir die Visitenkarten in der Reihenfolge der
Teilnehmenden vor uns hinlegen, so dass wir immer wieder eine
Gedankenstütze haben. Das geht auch mit 1-3 Visitenkarten auf einem
Stehtisch. Es ist in Ordnung, immer einmal wieder darauf zu schauen.

❌ Visitenkarten dürfen auf keinen Fall öffentlich als Notizzettel missbraucht
werden. Nur der Überreicher kann sie durch die private Telefonnummer
oder Privatadresse ergänzen. Da sie unser Platzhalter, unser
Repräsentant ist, wäre alles andere eine Missachtung unserer Person.

❌ Wird eine Visitenkarte achtlos in die Hosentasche gesteckt, wo sie unter
Garantie verknickt, ist das eine grobe Geringschätzung der Person, die sie
übergeben hat. Ein Desinteresse ist nicht zu übersehen.

❌ Gleiches gilt, wenn eine Person die erhaltene Visitenkarte ungelesen und
damit ungewürdigt wegsteckt. Auch dies signalisiert Desinteresse.

Wir sehen, der Austausch von Visitenkarten bietet eine Menge verbaler und non-verbaler Kommunikation, aus der wir unsere Erkenntnisse ziehen können.
Aus diesem Grund ist sie für mich nach wie vor wichtig und nicht durch einen QR-Code zu ersetzen.

Der einzige Nachteil besteht darin, dass sie eingeordnet, eingepflegt oder entsorgt werden muss.

Britta Balogh